Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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B

Baufuchs2000

Natürlich hat auch unsere Währung, der Euro massiv an Wert verloren. Das darf man nicht vergessen.
Der Rubel hat immens aufgewertet gegenüber dem Euro und auch dem Dollar. Da die Russen wenig exportieren dürfte ihnen ein starker Rubel sehr entgegen kommen. Jetzt wo alle schön brav in Rubel bezahlen. Aber selbst der polnische Zloty wird stärker.

Wir verlieren gegen viele Währungen heimlich still und leise an Wert.
 
WilderSueden

WilderSueden

Das stimmt nicht, hatte ich in einem vorherigen Beitrag geschrieben. Die Alterung der Gesellschaft geht mit mehr Sparen und investieren ein. Dadurch gibt es einen Mehrbedarf an Investitionen und weniger im Konsum. Das drückt die Zinsen. Japan ist das beste Beispiel.

In den USA sieht es anders aus. Daher wird es zwangsläufig dort einen höheren Zins geben und Kapital wird dort hin abfließen.
Wobei natürlich die Babyboomer so langsam alle von der Anspar- in die Entnahmephase wechseln, also Kapital vom Markt abziehen und verkonsumieren. Das würde entsprechend der Theorie eher für steigende Zinsen sprechen.
Die Theorie habe ich irgendwann auch schon mal gehört und sie hat sicherlich einen wahren Kern. Aber ich finde sie für die praktische Anwendung etwas lokal ("Geld wird abfließen") und sie wird von anderen Effekten überlagert die sicherlich deutlich größer sind, wie z.B. Zentralbanken die mal schnell 30% der Gesamtschulden eines Landes kaufen
 
C

chand1986

Das Problem an Spiralen ist, dass sie schwer aufzuhalten sind wenn sie einmal an Schwung gewonnen haben.
In Europa braucht es zur Durchsetzung von Lohnforderungen a) Gewerkschaften und b) Flächentarifverträge. Beides unendlich viel(!) schwächer als in den 70ern. Ich weiß gar nicht ob es überhaupt noch irgendwo einen einzigen Flächentarifvertrag gibt. Die waren mal Standard. Eine solche Spirale in Gang zu setzen ist viel schwieriger als in den 70ern. In den USA hat man mit dedm hypermobilen Arbeitsmarkt ein ganz anderes System, kann man nicht vergleichen, was man aktuell wieder sieht. Die stehen schon nahe der Vollbeschäftigung und einer heißen Wirtschaft. Aber hier? Nichts!
Das sich Zinsen ausspreizen ist der Normalzustand, schließlich regelt das der Markt nach wahrgenommenem Risiko. Der abnormale Zustand ist, dass die Zentralbank die Zinsen für einzelne Länder festlegt.
Es ist in einer Währungsunion eben NICHT der Normalzustand. Solches gilt nur für verschiedene Währungen. Wenn man das als Normalzustand will, darf man keine Währungsunion machen.
Wenn einzelne Teile einer Union unterschiedliche Wirtschaftskraft haben und sich unterschiedlich entwickeln, dann gehört das politisch gelöst.
Die politische Lösung war das gemeinsame Inflationsziel von 2%. Mit dem Ergebnis, dass sich eigentlich nur Frankreich dran gehalten hat. Einer der größten Abweichler war Deutschland. Was daran liegt, dass man fest GLAUBT, es sei die Zentralbank, die die Inflation „steuert“ und dass man selbst nichts tun müsse. Das ist einfach ein Fehler, begründet in einer falschen ökonomischen Theorie.
Wenn man nicht fiskalpolitisch die Inflation um diese 2% herum steuern will oder kann, kann man auch keine Währungsunion stabil halten. Q. e. d.
Das Problem dabei ist weniger das Ende der Kaufprogramme sondern mehr dass man vorher den Markt verzerrt hat.
Dieses “Verzerren“ war eins der erklärten Ziele der Währungsunion: So groß werden, dass Carry-Trades, also Währungsspekulationen großer Anleger, an der ZB zerschellen. Weil diese Trades zwar per Definition „der Markt“ sind, aber immer wieder zu unsinnig bewerteten Währungen führen.
Es gilt wie oben: Wenn man das nicht will, kann man keine Währungsunion machen.

Summ Summarum bietest du Argumente, die bei eigener Währung gültig sind und ferner gewisser Prämissen bedürfen, die wichtigste davon ist ein irgendwie geartetes „Gleichgewicht“ von Preisen und Nachfrage und Zinsen.

Ich biete dagegen, dass wir de facto nun mal keine eigene Währung haben (anderer Mechanismus) und dieses „Gleichgewicht“ eine von Ökonomen erdachte Krücke ist, um ihre Theoriegebäude zu bauen. Weder ist ein Gleichgewicht von irgendwas erforderlich, um Wirtschaft zu beschreiben, noch hat man es empirisch jemals irgendwo gefunden. Es ist eine Erforderniss bestimmter Denkschulen der Ökonomie, kein Faktum und empirisch auch niemals beobachtet.

Aber mal was Positives: Sollte der Laden durch die Spreads auseinanderfliegen, kriegen wir eine eigene Währung zurück, die über Nacht dermaßen aufwertet, dass unser Exportmodell kaputt ist. Dann kann sich zwar kaum einer mehr Bauen leisten, für die, die es noch können, wird es dann aber wieder richtig billig ;-) .
 
WilderSueden

WilderSueden

Du gehst davon aus, dass die einzige Alternative das Auseinanderbrechen ist. Dem ist aber nicht so. Vor dem Euro war Deutschland eine Währungsunion von 16 unterschiedlichen Bundesländern. Die USA sind eine Union sehr unterschiedlicher Bundesstaaten. Der entscheidende Unterschied ist die entsprechende politische Union die der Eurozone fehlt. Aufgrund der mutmaßlichen Folgen die eine auseinanderbrechende Eurozone hätte, wird sich die Politik im Zweifelsfall eher in Richtung der Vereinigten Staaten von Europa entwickeln
 
C

chand1986

Vor dem Euro war Deutschland eine Währungsunion von 16 unterschiedlichen Bundesländern.
Und bei der Integration der neuen Bundesländer hat man es hart ver*****. Mit Nachwirkungen bis heute. Und nix draus gelernt für Europa, das macht mich skeptisch, ob die von dir vorhergesagte politische Union wirklich kommen wird.

1x Le Pen in F oder ihr Pendant in IT und das Ding dreht in eine andere Richtung.
 
i_b_n_a_n

i_b_n_a_n

...
1x Le Pen in F oder ihr Pendant in IT und das Ding dreht in eine andere Richtung.
da sind wir oft schon haarscharf dran vorbeigeschippert, bisher Glück gehabt. Aber du hast Recht, das kann demnächst auch anders ausgehen. Wollen wir mal beten (und ich glaube nicht an Gott) das das nicht passiert.

Und bitte den Troll nicht wieder füttern ...
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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