Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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M

motorradsilke

Dann lieber zu 4 zusammengepfercht in der 75qm Innenstadt-Wohnung zur Miete leben. Ja, das macht Sinn.
Ich denke, das kann man nicht verallgemeinern. Jeder ist anders und hat andere Voraussetzungen. Kommt auch auf das Alter an und ob man schon Familie hat. Nicht jeden Job gibt es in jeder Gegend. Manchmal sind die Eltern, Kinder, Enkel in der Gegend und man kann/möchte nicht weg, vielleicht wird man da auch gebraucht. Neue Freunde finden sich auch nicht immer und für Jeden leicht.
 
O

Oetti

Dann lieber zu 4 zusammengepfercht in der 75qm Innenstadt-Wohnung zur Miete leben. Ja, das macht Sinn.
Das kommt drauf an. Die letzten zwei Jahre mit Corona und kleinem Kind haben uns gezeigt, dass wir ohne Familie in der direkten Nähe mit Pauken und Trompeten untergegangen wären. Wir hatten seit September keine zwei Wochen am Stück, in denen unsere Tochter wie geplant in der Kita war. Entweder war sie selbst krank oder die Kita hatte geschlossen wg. Ausbruch div. Krankheiten. Wenn da jedes Mal meine Frau oder ich mit Kind-Krank zuhause geblieben wäre, hätten wir unabhängig von der aktuellen Rechtslage massive Probleme an der Arbeit bekommen. So konnte eine der beiden Omas immer wieder einspringen und uns punktuell entlasten. Würden wir nicht im teuren Bayern in einer ETW wohnen, sondern im tiefsten Brandenburg hätten wir zwar wahrscheinlich ein Haus, dafür aber ganz andere Probleme.
 
askforafriend

askforafriend

So ist es. Wenn man danach gehen würde, „Hauptsache Haus“ gibts etliche günstige Gegenden auf der Welt ;)
 
H

haydee

Ich frage mich häufiger, aber das ist vielleicht so eine Art "Henne-Ei-Problem", ob Bauherren in der Hinsicht von Marketing-Experten "gesteuert" werden oder ob es wirklich ureigenste Wünsche und Bedürfnisse sind. Besonders auffällig finde ich es in Hinsicht auf die Farbkombination weiß-anthrazit/grau. Ich denke, es "kann doch einfach nicht sein", dass jetzt plötzlich fast alle Bauherren diese Farbkombination jeder anderen Kombination vorziehen und in früheren Jahren "niemand".
Ich finde es schon häufig so, dass ein Muss-Sein wegen Marketing und Magazinen kommt. Es gab mal eine Zeit da haben sich so viele Neubauherren über die hohen Preise gewundert sie wollen doch nur Standard.
- Ankleide, Kinderbad
- elektrische Rollläden
- etwas Smart Home
- Garage
- anthrazitfarbene Fensterrahmen
- großformatige Fliesen
- Regendusche
usw.

Bei wie vielen ist die Ankleide so klein das gerade soviel Schrank reinpasst wie in einem gut geschnittenen 15qm Schlafzimmer oder das Kinderbad einer Nasszelle ähnelt. Aber irgendwie muß die Galerie noch rein, die gerade Treppe usw.

Irgendwo ist leider auch der Punkt erreicht wo man sich als Bauherr die Frage stellten muß, sind das jetzt zu viele Kompromisse um auf Urlaub, Freizeitaktivitäten etc zu verzichten.
 
H

Hutchinson123

Wenn ich die Entwicklungen so mitverfolge, dann bin ich echt froh, dass wir letztes Jahr auch zur „Jetzt oder nie„ Fraktion gehörten und doch recht kompromissbereit beim Haus waren (nicht beim Ort), denn Stand heute könnten wir uns das nicht mehr leisten.

Ich denke heute würde es noch für eine 3/3,5 Zimmer ETW reichen (wenn man von der gleichen Annuität ausgeht).
Das ist wirklich krass.

Ich beobachte den Markt weiterhin und stelle teilweise schon fest, dass die Angebotspreise „realistischer„ werden.
Häuser, die letztes Jahr - zum selben Preis inseriert - maximal 30 Minuten online gewesen wären, sind heute teils wochenlang inseriert.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass die Preise im Kaufvertrag mittlerweile auch unter den Inseratspreisen liegen, wo es letztes Jahr oftmals sicher andersherum war.
Nichtsdestotrotz ist die monatliche Belastung trotz teilweise sinkender Preise wohl tendenziell immer noch höher als letztes Jahr mit höheren Preisen aber DEUTLICH günstigeren Finanzierunskonditionen.

Manch einer möchte trotzdem noch heftig absahnen und verlangt für ein schnödes RMH in „mittlerer Lage“ 700 k EUR.
Nunja…
 
A

apokolok

Das schlimme bei der derzeitigen Entwicklung ist, dass vor allem junge Familien mit mehr als einem Kind auf der Strecke bleiben.
Naja, das mag zwar für die betroffene Familie nicht optimal sein, schlimm ist es aber nicht. Und auf der Strecke bleiben tut eine Familie auch nicht, nur weil sie sich kein Wohneigentum am aktuellen Wunschort leisten kann.
Das Leben besteht aus Kompromissen. Lebt man auf teurem Pflaster, hat das so gut wie immer viele Vorzüge, nicht umsonst ist es teuer. Sind die Buden billig, hat auch das seine Gründe.
Da muss dann eben jeder für sich abwägen, was für ihn wichtiger ist. Wenn einer gerne sowieso alles mit dem Auto macht, kann er auch 20-30km ab vom Schuss wohnen. Wenn man aber mit dem Rad unterwegs ist und die Familie eine volle Woche hat, ist es wohl praktischer zentraler zu wohnen. Dafür gibt es dann halt nur die Mietwohnung.
Ich verstehe deine Situation, aber man darf sich da auch nicht in eine Opferrolle bewegen und sich auch vom Freundes- / Bekanntenkreis und der Gesellschaft an sich unter Druck setzen lassen, was denn nun ein adäquates Familienheim wäre. Kindern ist es ziemlich egal ob sie zu zweit oder dritt in nem kleinen Zimmer schlafen oder ob jeder einen eigenen Flügel am Parkgrundstück hat. Wichtiger ist, dass sie Zeit, Schranken und Zuneigung bekommen.
 
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
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