Der Grund warum viele alte Menschen auch noch in ihren Häusern bleiben ist der Irrglaube, dass sie dort günstiger wohnen als in einer Wohnung. Mein Vater (79 Jahre) wohnt alleine in einem Reihenhaus der 1970er Jahre. Die letzten 12 Monate hat er hier 3.000 Liter Heizöl verbraucht und musste jetzt für 3.800 Euro nachtanken. Wir haben zu dritt in unserer Wohnung im gleichen Zeitraum 490 Euro für Gas ausgegeben. Dann jeden Winter seine Überforderung, wenn Schnee liegt und er die 20 Meter Gehweg räumen muss in der Früh und wir noch in die Decke reingekuschelt dem Schippen des Hausmeisters lauschen und uns nochmal umdrehen - unbezahlbar. Nicht zu vergessen die Schnappatmung, die er immer bekommt, wenn er meint seine komplett um das Grundstück herumgehende Thujahecke alleine schneiden zu müssen, weil er sich a) das Geld für den Gärtner sparen möchte und b) nicht warten will, dass ihm einer hilft - herrlich. Vom Rasenmähen will ich hier gar nicht erzählen, der hat schon wieder eine Höhe, dass man flechten kann.
Das Verwohnen und nicht kümmern fällt ihm auch regelmäßig auf die Füße. Da er sich das Geld für die jährliche Heizungswartung spart, fallen bei seiner Ölheizung regelmäßig teure Reparaturen an. Da der Heizungsmonteur weiß, dass er die Reparaturen nicht hinterfragt werden diese auch regelmäßig teurer. Die letzte in 2020 kam auf 1.800 Euro - ein echter Schnapper.
Ganz ehrlich: in einer schönen Wohnung würde er deutlich entspannter und günstiger leben.